Donnerstag, Oktober 28, 2010

Gedanken ueber Amerika

Nachdem ich ja nun gute 2 Wochen hier im Land der beschränkten Idioten - aehm im Land der unbegrenzten Möglichkeiten - bin, ist es vielleicht an der Zeit, mal an die Eigenheiten der Amis zu gehen:

Eine Sozialversicherungsnummer ist das wichtigste Tool, um sich legitimieren zu können - warum zum Teufel ist das dann nur eine kleine Pappe, die jeder Idiot halbwegs schnell und gründlich fälschen kann?

Um einen Führerschein zu beantragen, muss man ein Visum vorweisen UND einen Arbeitsplatz - oder man muss einen Ehepartner mit Arbeitsplatz haben und einen Brief mitbringen, in dem der Arbeitgeber das auch bestaetigt. Am seltsamsten finde ich aber, dass man einen Brief mitbringen muss, der einem geschickt wurde, damit die Adresse ueberprueft werden kann. Ich verstehe noch so gerade, dass man, wenn es kein zentrales Melderegister gibt, so etwas braucht - aber was bitteschoen macht man in Zeiten, in denen fast alle offiziellen Briefe/Zahlungen ueber das Internet laufen? DMV, hallo?

Eine meiner Lieblingsbeschaeftigungen ist ja die koordinierte Vernichtung von Alkoholika - das geht in den USA ja erst ab 21 (ab 18 darf man aber schon Rauchen und schwachsinnige Praesidenten waehlen! und ab 16 schon Leute totfahren - aehm ich meine Auto fahren). Soweit ja auch okay, jedes Land hat seine Gesetze und ich respektiere das auch, aber was mir nicht in den Kopf will:
Ist man erkaeltet und moechte Wick MediNait benutzen, muss man sich tatsaechlich im Supermarkt ausweisen!

Und noch ein Medikamenten-Fakt: Will man Medikamente mit Pseudo-Ephidrin-Hydrochlorid kaufen, muss ebenfalls der Ausweis vorgezeigt werden, obwohl es eigentlich Over-the-Counter ist, da daraus natürlich N-Methylamphetamin hergestellt werden könnte. ich stelle mir nur ernsthaft die Frage, wie viele Packungen man kaufen müsste, um tatsächlich ausreichend Substanz zu haben...
Allerdings sagt Google, dass das Zeug in D rezeptpflichtig ist, also von daher rege ich mich vielleicht zu viel auf...

Autofahren: Wie allen bekannt ja eine Lieblingsbeschaeftigung von mir: Nachdem wir jetzt ein neues Auto haben (der olle 2001er Corolla war einfach ferig und wurde durch einen 2010er Camry ersetzt), habe ich die typischen Probleme, die jeder Deutsche in den USA hat: Warum zu Teufel darf man hier nur 55 bzw. 65 mph (88 bzw. 104 km/h) fahren? Bei diesem Tempo blubbert unser neuer mit ca. 2000 rpm daher und ist kaum zu hoeren. Ohne die Cruise Control wäre ich komplett aufgeschmissen!

Nicht, dass jemand denkt, ich sei nun komplet negativ eingestellt:
Ich liebe das billige Benzin, die immer ausreichend vorhandenen Parkplaetze, die permanente Freundlichkeit der Menschen, die vergleichsweise preiswerten Restaurant-Besuche, die Drive-Thru-Bank=Schalter sowie die ueppig vorhandenen Starbucks, Dunkin' Donuts und Donuts Delight. Allerdings mag das wohl meine Waage nicht ;)

Damit schliesse ich diese erste und ausfuehrlich Folge von Gedanken ueber Amerika.
Bis bald in diesem Theater!

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